1. Advent – Ankunft

Advent – Ankunft – Zeit der Vorbereitung auf Gottes Ankunft in unserer Welt. Anfang des Neuen Kirchenjahrs.
🕯
Fritz hat mir immer geholfen. Besonders, wenn ich traurig war. Er tröstete mich und war bei mir. Jede Nacht. Fritz – das war mein Kuscheltier als Kind, ein Esel.

Für viele Menschen ist der Advent eine Zeit der Freude. Für mich lange Zeit nicht. Besonders als Kind war ich immer froh, wenn der Heilige Abend endlich vorbei war. Zu viel Sozialstress um mich herum, Verlogenheit und unehrlicher Umgang mit den eigenen Gefühlen, dem vermeintlichen Mangel an Geld vielleicht – zu viel Unfriede in Familie, Schule und der Welt.
Was ich dagegen immer liebte, das Lied zu schmettern:
🎺

„Macht hoch, die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit!“ ✨

Evangelisches Gesangbuch, Nr. 1

Bis heute freue ich mich auf diesen Moment, wenn wir es gemeinsam im Gottesdienst singen – auch wenn es dieses Jahr halt nicht geht, jedenfalls nicht in der Kirche.
🕯
Und heute? Mein Herz freut sich auf den Advent. Längst verarbeitet das, was mich als Junge diese Zeit fürchten ließ. Verstanden, dass es (fast) nie mit mir zu tun hat(te), wenn andere ihren inneren Unfrieden auf mich zu übertragen such(t)en. Längst vergangen die Zeit, wo ich mich freuen wollte aber nicht konnte.
😊
Ich freue mich! Gott hat meine Angst und Bitterkeit verwandelt in eine große (Vor-)Freude – auch durch die Begegnung mit Menschen, die mich den Grund zur Freude zuallererst so spüren ließen, dass sich in mir eine Freude auf diese Zeit breit machte, die bis heute anhält – und das schon sehr lange. Wenn ich heute in die Augen meiner Kinder schaue und ihre Freude miterleben darf, ahne ich etwas vom Geheimnis dieser Zeit. – Manches kam von selbst, ein anderer Teil entstand durch begleitete Prozesse in mir, die heilten und veränderten.

Fritz war immer ganz still bei mir. Schon lange ist er nicht mehr da. Gott aber ist und bleibt da. Und begleitet mich auf Schritt und Tritt. Dafür kommt er zu uns Menschen. In einer Krippe, reitend auf einem Esel. Unscheinbar also. Und so, wie wir es wohl kaum erwarten würden. Wenn wir uns darauf einlassen, werden wir sein Kommen mit all seinen guten Veränderungen im Leben erfahren.
🕯