1. Sonntag nach dem Christfest

Erwartungsvoll blickt er in die Zukunft – er erwartet den, dessen Kommen ihm angekündigt wurde. Man hat ihm gesagt: Du wirst nicht sterben, ehe Du ihn siehst. Was für eine krasse Voraussage. Du wirst nicht sterben.

Zeitlich mit etwas Rückstand schreibe ich diese Gedanken zum 1. Sonntag nach dem Christfest auf. Thema ist Simeon, der alte Mann –

„gerecht und gottesfürchtig, wartete auf den Trost Israles“

Lukasevangelium, Kapitel 2, Vers 25

Auf Trost warten… Vor einigen Tagen betrauerten wir meinen Kollegen. Auf Trost warten? Verzagt und gebrochen waren unser aller Herzen, als wir am Sarg standen. – Und Simeon? Vielleicht hat er sich ja Gedanken gemacht, wie lange er wohl noch lebt. Ob das alles wahr wird, was Gott da verheißen hat… Und dann der eine Tag:

„Meine Augen haben den Heiland gesehen!“

Lukasevangelium, Kapitel 2, Vers 30

Die hochbetagte Hanna tut es Simeon dann gleich: sie preist Gott – UND: redet über Gott mit allen, die ihr begegnet sind.
Wann haben wir das letzte Mal Gott gepriesen und anderen davon erzählt, dass wir den Heiland gesehen haben? Warten wir denn noch auf ihn?

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